Was siehst du?

Ich sitze in einem Café in Innsbruck. Mein Getränk ist eine kleine Flasche Mineralwasser. Es läuft Musik. Die Atmosphäre ist sehr angenehm. Es gibt nur noch wenige Tische, die frei sind. Ich beobachte meine Umgebung und nehme wahr, was um mich herum geschieht.

Plötzlich kommen eine junge Frau und ein älterer Mann (vermutlich ihr Vater) in das Café. Sie setzen sich an den Nebentisch. Während der Mann spricht, sieht sich die junge Frau Videos auf TikTok an.

Sie nickt fortwährend, blickt jedoch nicht auf. Nach ein paar Minuten nehme ich wahr, dass sie aufblickt. Dabei bemerke ich, dass sie dem Mann etwas zeigt. Und ja, es ist ein TikTok Video.

Währenddessen der Mann versucht, ein Gespräch zu führen, starrt die junge Frau weiterhin auf ihr Smartphone.

Das Spannende ist, dass wir uns alle in derselben Situation befinden. Der Mann, die Frau und ich befinden uns im selben Café. Wir sehen dieselbe Umgebung. Wir hören dieselben Gespräche. Wir hören dieselbe Musik. Wir sind in derselben Stadt. Aber trotzdem erleben wir unterschiedliche Situationen.

Ich nehme die Umgebung wahr, beobachte meine Gedanken und lausche den Umgebungsgeräuschen. Die Frau versucht dem Mann zuzuhören und sieht sich dabei Videos auf TikTok an. Der Mann hingegen versucht ein Gespräch zu führen.

So hat jeder Mensch seine eigene Wahrnehmung. So kann eine Person in einem Lokal sagen, wie toll die Musik ist. Währenddessen bemängelt die andere Person, wie schlecht das Wetter ist.

Eine Situation, zwei unterschiedliche Perspektiven. Ändert man seine Perspektive, ändert sich alles.

Was ist deine Perspektive?

Du weißt bestimmt, dass dein Fokus entscheidet, was du im Leben siehst. Was du willst, wirst du sehen. Dein Ziel bestimmt, was du wahrnimmst.

Diese Tatsache findet sich in allem wieder. Du kannst selbst entscheiden, was du wahrnimmst.

Nimmst du die gute Musik wahr oder schaust du aus dem Café und bemängelst das schlechte Wetter?

Bemerkst du, dass du am Morgen gesund aufgewacht bist oder denkst du, schon wieder Montag?

Nimmst du die negativen Schlagzeilen wahr oder siehst du, dass auch viel Gutes geschieht?

Siehst du Chancen oder Widrigkeiten?

Bleibst du optimistisch und realistisch oder übernimmt der Pessimismus die Oberhand?

Doch die alles entscheidende Frage lautet, ob du Verantwortung gegenüber der Situation übernimmst oder ob die Situation Verantwortung über dich übernimmt?

Es ist deine Entscheidung

Du kannst entscheiden, welche Sichtweise du auf die Gegenwart einnimmst.

Die Fähigkeit, selbst zu entscheiden, was du wahrnimmst, ermächtigt dich dazu, im Rahmen deiner Möglichkeiten zu agieren.

Das bedeutet nicht, dass du alles positiv und besser sehen musst, als es ist. Es bedeutet nur, dass du zwischen mehreren Perspektiven wählen kannst.

Worauf fokussierst du dich?

Du kannst dir selbst die Frage stellen, wohin dein Fokus und deine Energie fließen.

Als ich mir die Frage vor einigen Jahren stellte, deinstallierte ich die meisten Apps auf meinem Smartphone. Vor Kurzem deinstallierte ich sogar den Browser.

Ich stellte damals fest, dass ein großer Teil meiner Fokussierung auf Benachrichtigungen und die Furcht, etwas zu verpassen, fiel.

Jedoch zählen zu meinen wichtigsten Werten Ruhe und Zeitqualität.

Es war an der Zeit zu handeln, denn ich sah nicht die Welt, die ich sehen wollte. Es war an der Zeit, meine Fokussierung zu überprüfen.

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es sich dabei um einen Prozess des Loslassens handelt. Altes loszulassen hilft dir dabei, deine Sichtweise auf die Gegenwart zu ändern.

Das ist der Schlüssel, um die Gegenwart anzunehmen, Verantwortung zu übernehmen und einen positiven Wandel voranzutreiben.

Fazit

Wenn du bemerkst, dass es Widersprüche zwischen dem, was du siehst und dem, was du sehen möchtest, gibt, ist es vermutlich an der Zeit, deine Fokussierung zu überprüfen.

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